Thomas Hirschberger Vermögen: Thomas Hirschberger ist so etwas wie eine Berühmtheit unter den deutschen Burger-Brauern. Niemand hat den Trend zum Hackfleischbrötchen mehr aufgegriffen als der Münchner Gastronom: Er ist der Vater der Kette Hans im Glück, die seit vermögen ihrer Gründung 2010 auf 51 Standorte im ganzen Land angewachsen ist. Hirschberger hatte bereits zuvor ein erfolgreiches Gastronomiekonzept für die deutschen Städte Entwickelt: eine mexikanisch angehauchte Cocktail-Kette Sausalitos.
Beide Häuser gelten als Musterbeispiele deutsch inspirierten gastronomischen Genusses. “Ein fast märchenhafter Erfolg”, wie es die “Süddeutsche Zeitung” ausdrückte. Wer auf dem umkämpften Gastro-Enterprise-Markt erfolgreich sein will, kann jedoch nicht undurchdringlich sein. Hirschberger Scharmützel arbeitete oft mit Franchisenehmern wie der Lübecker Bäckerei-Erbe Patrick Junge alter zusammen, was schließlich zur Auflösung der beiden Unternehmen führte. Allerdings scheint Hirschberger in letzter Zeit die Schwerter mit einem viel mächtigeren Gegner gekreuzt zu haben: dem neuen Besitzer von Sausalito. Das zeigt ein Schreiben, das dem Handelsblatt beiliegt.
Wie fühlt man sich, wenn man nur um 25 bis 30 Millionen Euro reicher ist? Und andererseits hat er sein Herzprojekt irgendwie Fremden anvertraut? Gunilla und Thomas Hirschberger strahlen Gelassenheit aus. Sie sitzen in einem stilvoll eingerichteten Family Office im Dachgeschoss eines Geschäftshauses im Herzen der Münchner Altstadt.
Vor Ablauf einer Woche ist der Verkauf der Hans’ Burgerkette mit 81 Standorten abgeschlossen, genauer gesagt wurden 90 Prozent der Anteile verkauft. Denn die restlichen zehn Prozent ihrer Anteile hatten sie bereits vor einem Jahr für etwas mehr als zehn Millionen Euro an eine private Beteiligungsgesellschaft verkauft.
“Klar, der Mensch ist schon ein bissl müde”, stellt Thomas Hirschberger fest, “es ist schon lange ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens.” “Man verliert etwas und gewinnt etwas”, fügt seine Frau Gunilla hinzu. Andererseits hatten sie nicht die Absicht, das Geschäft auf Dauer zu halten. Es zu bauen und zum Leben zu erwecken, wäre der aufregendste Teil der Geschichte. Und das war auch nicht das erste Mal.
Die Burgerkette “Hans im Glück” hat einen neuen Besitzer. Thomas Hirschberger, Firmengründer und bisheriger Mehrheitsaktionär, habe seinen 90-Prozent-Anteil auf neue Aktionäre übertragen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Dem Vorstand der neuen Gesellschaft gehören unter anderem die Gründer von Backwerk, Dirk Schneider und Hans-Christian Limmer an. Über den Kaufpreis und die genauen Bedingungen des neuen Eigentums war zunächst nichts bekannt.
Für Franchisenehmer, Mitarbeiter oder Geschäftspartner sollen sich, wie am Freitag gesagt, keine Änderungen ergeben. Damit bleiben die Wirtschaftsführer Johannes Bühler und Jens Hallbauer an Bord. Sie möchten die Wachstumsrate der Vorjahre beibehalten.
„Mit rund 15 neuen Standorten wird „Hans am Glück“ auch 2020 weiter wachsen“, sagte Hallbauer. “Weitere Standorte wie Basel, Trier und Halle sind geplant.” Ob Gründer Hirschberger einzelne Restaurants weiterhin als Franchisenehmer betreiben würde, war nach Angaben eines Unternehmenssprechers zunächst nicht bekannt.
Aktualisiert am 14. Januar 2020: Die Sprecherin von Hirschberger begründete den geplanten Verkauf am Dienstag damit, dass es an der Zeit sei, das Unternehmen nach Expansion und “einem weiteren Rekordjahr” “in neue Hände” zu geben. Hirschberger hat in der Pressemitteilung auch Berichte über finanzielle Schwierigkeiten weggelassen. “Hans am Glück” sei eine “seltsame Angelegenheit”. Zuvor hatte das Handelsblatt (s.u.) über den geplanten Verkauf berichtet.