Gitte Haenning Krank: Gitte Haenning konnte nie genug davon bekommen, nur seichte Lieder zu singen. Inzwischen hat sie sich als Chansonsängerin etabliert – und feiert beachtliche Erfolge. Berlin. Sie hat bei vielen Gelegenheiten versucht, sich neu zu erfinden.
Es war ihre Absicht, ihren Songs Tiefe zu verleihen, indem sie sich in amüsante Outfits kleidete und in einem kleinen schwarzen Raum statt in einem großen auftrat. Aus Gitte wurde Gitte Haenning, die sich eher als Chansonsängerin denn als Schlagersternchen etabliert hat.
Doch inmitten all der Bemühungen um ein anderes Image spielt ihr ein Lied wie Pech im Kopf. „Ich will als Mann Cowboy werden.“ An ihrem 70. Geburtstag, der am Dienstag gefeiert wird, wird sie diesen alten Liebling mit ziemlicher Sicherheit nicht aufführen.
Die RTL-Tanzshow “Lets Dance” hat erneut Sängerin Gitte Haenning (65) als Featured Performerin. Grund dafür ist der Tod ihrer Schwester Jette, wie der Privatsender am Montag berichtete.
In der vierten Live-Show von “Lets Dance” am Dienstag um 20.15 Uhr wird Gitte nicht auftreten; trotzdem werden die anderen acht Promi-Tänzer noch einmal mit ihren Profitänzern über den Parkettboden tanzen und am Ende der Show fliegt einer davon. Anschließend, am 11. April, kehrt die dänische Singer-Songwriterin zum zweiten Mal zum Wettbewerb zurück.
Am Sonntag wurde Gittes Schwester Jette von einem Krebsausbruch heimgesucht; die Sängerin war zuvor in Dänemark gewesen, um sie zu unterstützen, wie die Nachrichtenagentur RTL berichtete. Jette war zuvor auf Gitte unter Tränen erwähnt worden, die gesagt hatte, sie kämpfe gegen Krebs. Diese Krankheit kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Es gibt keine Möglichkeit, rückwärts zu gehen.
Emanzipatorische Lieder – insbesondere im Genre der Popmusik – werden immer seltener. Will eine Frau in der Schweiz arbeiten, muss sie zuvor die noch gesetzlich vorgeschriebene Erlaubnis ihres Mannes einholen. In Deutschland ist die Ehefrau gesetzlich verpflichtet, die Haushaltsfinanzen zu verwalten.
Aber nur “Ja und Amen” zu sagen, wird immer wirkungsloser. Durcheinander gerät die ungeschriebene Vereinbarung zwischen den Partnern, die von ihnen verlangt, die Unzuverlässigkeit des anderen zu akzeptieren. So darf das Lied «So schön kann doch kein Mann sein» mit dem Zusatz «dass ich ihm lange nachwein’» als klanglicher Beitrag zur Emanzipation der Frau im 20. Jahrhundert gelten.
Gitte beginnt mit der Veröffentlichung dieses Songs ein neues Kapitel in ihrem Berufsleben. Es folgen Lieder wie «Ich will alles» und «Ich bin stark».
Im Interview mit der Münchner Abendzeitung gibt sie zu, dass sie rebellisch agieren kann. «Ich habe eine kleine Rebellin in mir, die jammert. Ohne reizbar zu sein. Ich tue dies konsequent zu meinen eigenen Bedingungen».
Was sie stattdessen hört, wird nicht an die Außenwelt weitergegeben.
Denn Gitte Haenning hat sich entschieden, im Vorfeld ihres Geburtstages auf Interviews zu verzichten. Du bist nur krank, die Bandscheibe, um es ganz klar zu sagen. Nach Angaben ihres Agenten musste sie mehrere Auftritte absagen und hofft nun auf ein besseres Ergebnis.
Als mir Gitte Haenning in den letzten Jahren vorgestellt wurde, hat sie meine Erwartungen komplett verändert. Sie sollte nicht der joviale Dänin sein, auch nicht die zweite Vivi Bach, die mit ihrem schwülen Gesichtsausdruck in die Schublade des ewigen Mädels glitt. „Obwohl ich nicht viel zu tun hatte, sagten alle: ‚Ohh! In einem früheren taz-Interview drückte sie ihren Unmut über die Situation aus und sagte: “Wie lächerlich!” Wer sie mit den Schlagerkonzerten Wencke Myhre und Siw Malmkvist auf Tour erleben durfte, staunt über die jazzige Musik und die Hartnäckigkeit dieser Frau.