Gisela Schneeberger Krankheit: Die ARD greift das Thema Altern mit einem neuen Film auf. Im Interview erklärt Schauspielerin Gisela Schneeberger, wie sie sich mit dem Thema vertraut gemacht hat und was sie über die Krankheit denkt. Osnabrück. Monica Bleibtreu, eine bekannte Schauspielerin, starb im Mai 2010. Sie hatte zweieinhalb Jahre lang gegen Krebs gekämpft, bevor sie der Krankheit erlag.
Es geschah ganz plötzlich, da sie noch auf der Bühne stand und gerade den Film “Ladylike” nach dem gleichnamigen Roman von Ingrid Noll gedreht hatte, der einige Wochen zuvor veröffentlicht wurde. Jetzt sendet sie im ZDF.
Als Zuschauer müssen Sie in diesem Film, der in weniger als einer Minute spielt und fast eine Stunde dauert, ein hohes Maß an Konzentration bewahren, um während mehrerer Szenen nicht zu weinen. „Für dich drehe ich die Zeit zurück“, eine gelungene Tragikomödie, wird am Freitagabend auf der ARD gezeigt.
Eine hervorragende Leistung von Erwin Steinhauer als akzentuiert brummagem aber auch intelligenter Hartmut, der sich um seine kranke Frau Erika kümmert (eine wunderbare Leistung von Gisela Schneeberger) und ihr gemeinsames Zuhause wie in den 50er Jahren wieder herstellt. Denn als die Disco-Musik von Dschinghis Khan zu spielen beginnt, wird Hartmut mit einer Erika konfrontiert, an die er längst den Glauben verloren hat. Gisela Schneeberger, Gewinnerin des Grimme-Preises, stimmte einem Interview zu.
Ihr Vater war Richter und ihre Mutter Hausfrau. Als Kind hatte sie zwei ältere Schwestern und eine ältere Halbschwester. Noch vor der Einschulung zog sie mit ihren Eltern nach München. Sie begann mit der Schauspielerei im Schultheater, wo sie ihre Eltern kennenlernte.
Nach dem Abitur studierte sie ein Jahr Psychologie. Anschließend ging sie auf die Otto-Falckenberg-Schule in München, wo sie von 1971 bis 1974 das Schauspiel erlernte.
1993 trennte sie sich nach 18 Jahren Ehe von ihrem Mann Hanns Christian Müller. Sie hatten einen gemeinsamen Sohn. Sie wohnt in der Münchner Maxvorstadt. 1974 und von 1976 bis 1978 arbeitete Schneeberger am Schiller Theater in Berlin.
Ihren ersten großen Erfolg hatte sie 1979 als Büroangestellte Annerose Waguscheit im Satirestück Kehraus im Arbeitszimmer der Münchner Kammerspiele. Das Stück wurde 1983 auch verfilmt und 1986 als Fernsehfilm verfilmt.
München im Licht, Diri Dari und Tschurangrati waren auch sehr beliebte Kabarett-Shows an den Kammerspielen. Schneeberger spielte 13 verschiedene Rollen in Diri Dari, der ebenfalls sehr beliebt war (1993).
Auch am Münchner Residenztheater trat sie häufig auf. Regie führte Hanns Christian Müller.
Berühmt wurde Gisela Schneeberger durch viele Rollen in Filmen und Fernsehsendungen, in denen sie den bayerischen Dialekt als ihre Handschrift verwendete.
Mit Gerhard Polt, den sie 1975 kennenlernte, arbeitete sie viel zusammen, etwa in der Sketchshow Fast wia. Auch im wirklichen Leben haben sie viel zusammengearbeitet (1979 bis 1988). Viel Zeit steckte auch in Dieter Hildebrandts Scheibenwischerblättern (ab 1980).
Gut funktioniert hat es für sie, Nebenrollen in Monaco Franze – Der ewige Stenz (1983) und Kehraus (1983) zu spielen. Später spielte sie die Hauptrolle in Man spricht Deutsch (1988), Langer Samstag (1992) und Germanicus (2004).
2001 war sie in Folge 30 der Serie Der Bulle von Tölz und in Simon Verhoevens 100 Pro zu sehen. 2003 war sie an der Seite von Senta Berger in Die schnelle Gerdi und das Kapital zu sehen, und 2005 war sie an der Seite von Dieter Pfaff in der Serie Der Dicke zu sehen.
Anfang 2006 liefen der Zweiteiler Papa und Mama von Dieter Wedel und Silberhochzeit, eine Kurzgeschichte von Elke Heidenreich, im Fernsehen. In beiden spielte sie eine verlassene Ehefrau.
Andrea Sawatzki, Friedrich von Thun und Christian Berkel waren alle im ARD-Zweiteiler Helen, Fred und Ted im selben Jahr wie sie in der ARD-Show. Als Jule Ronstadt von 2009 bis 2012 in der Fernsehsendung Franzi die Franzi spielte, spielte sie ihre Mutter.
2011 spielte sie die Hauptrolle der Unternehmerin Hannah Zorn in dem Film Zwei übern Berg mit Günther Maria Halmer und Rita Russek. Außerdem spielte sie Waltraud Wackernagel in Markus Gollers Comedy-Film Eine ganz heiße Nummer.
Von 2012 bis 2014 spielte sie neben Dietrich Hollinder Bäumer als Gisela Wagner in 30 Folgen der Dramedy-TV-Show Add a Friend. Außerdem spielte sie von 2013 bis 2015 die Wäscherei-Besitzerin Christa Bachmeier in der BR-Sendung „Ich bin der Schleudergang“.
2014 war sie in Ralf Westhoffs Film Wir sind die Neuen als Mitbewohnerin zu sehen. Außerdem spielte sie neben Gerhard Polt in der Komödie Und ktschn! 2016 spielte sie Frieda in dem Film Bergfried, der von Österreich und Deutschland gedreht wurde.
Im selben Jahr spielte sie neben Thomas Unger und Felicitas Woll in dem Thriller Liebe bis in den Mord die Besitzerin einer Molkerei. In der ORF/ARD-Sendung Ich drehe für dich die Zeit zurück (2017) ging es um die an Alzheimer erkrankte Erika. Sie war im Film.
Gisela Hofstetter war die Witwe des Familienoberhauptes Franz-Xaver Hofstetter. Sie spielte sie im ZDF-Fernsehfilm Bier Royal (2018).
In Richard Hubers Tragikomödie Es lebe die Königin (2019/20) übernahm Schneeberger für ihre im April 2019 verstorbene Freundin Hannelore Elsner. Sie übernahmen die Rollen, die Elsner krankheitsbedingt nicht selbst drehen konnte. Sie wollten den Film als Hommage an sie fertigstellen.
Nachdem sie davon gehört hatte, war sie interessiert. Als sie die Namen ihrer anderen Aktivisten herausfand, erfuhr sie viel mehr über sie. Über Richard Huber wurde nur gut geredet.
Auch wenn sie anfangs nicht zusammengearbeitet haben, ist Gerlinde Wolf immer noch ihr Favorit. Vorbereitungen wie diese sind der beste Weg, um ein Projekt wie dieses zu starten. Es war also auch ein sehr lustiger Drehtag. Am Ende traf sie Judy Winter.
Sie hat vor langer Zeit einen ihrer ersten Filme mit ihr gedreht, und sie haben es “in tiefstem Respekt” getan. “Wow, was für ein Tag!”
Frau Schneeberger, wie geht man mit einer demenzkranken Frau um, ohne dass sie Gefahr läuft, ins Lächerliche hineingezogen zu werden?
Gisela Schneeberger: Ich habe im Rahmen meiner Vorbereitung einige Zeit in zwei verschiedenen Münchner Demenzheimen verbracht und ein Gefühl dafür bekommen, wie die Menschen dort leben. Niemand ist immun gegen das Absurde, aber ich fand es eher berührend als lächerlich und ja sogar ein wenig beängstigend. Es ist jedoch nicht so einfach, wie es scheint; damit muss man sich erst abfinden.
Um die Krankheit zu besiegen, manipuliert Hartmut die Zeitwahrnehmung seiner Frau, indem er sie in eine frühere Welt versetzt. Glauben Sie, dass die Dinge in der realen Welt so funktionieren?
„Nein, ich glaube, das ist eine täuschende Illusion von Hartmut“, sagt Schneeberger. Auch er hat einen Hoffnungsschimmer in seinen Augen. Von der Herangehensweise her ist jedoch alles richtig: Ich habe ein Buch gelesen, als ich mich auf die Rolle vorbereitete, in der diskutiert wird, wie wichtig es ist, mit Menschen mit psychischen Erkrankungen auf persönlicher Ebene zu kommunizieren.
Dass man sich seiner Gefühle bewusst ist, aber seine Handlungen nicht persönlich nimmt. Alternativ, wenn sie die gleiche Frage fünfmal stellen, werden sie unversöhnlich. Wenn es um Kinder geht, gibt es ein gewisses Verständnis. Ich bedauere, dass mir dies früher nicht bewusst war, da meine Mutter in den letzten Jahren auch an Demenz litt. Mit diesem Wissen im Hinterkopf wäre ich sicher anders mit ihrer Krankheit umgegangen.